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Das Studium zahlt der Staat, die Ausbildung der Betrieb. Das passt heute so nicht mehr!

 

Seien wir ehrlich: Aktuell werden die Kosten für ein Studium zum größten Teil vom Staat und seinen Steuerzahlern getragen.

 

 

Hingegen zahlt zum Beispiel ein Handwerksbetrieb zwischen 15.000 und 20.000 Euro im Jahr für einen Ausbildungsplatz. Ein Betrag, den sich immer mehr kleine und mittlere Betriebe nicht mehr leisten können. Tragen sie doch das komplette Risiko allein, ob sich diese Kosten auch langfristig für das Unternehmen auszahlen.

Dieser Fakt bringt in Kürze alles auf den Punkt, was an gesellschaftlicher Vernachlässigung gerade beim Thema „Ausbildung im Handwerk“ in den vergangenen Jahrzehnten passiert ist und welchen Stellenwert das Thema Ausbildung „Ausbildung im Handwerk“ aus staatlicher Sicht heutzutage einnimmt. 

 

 

Eine krasse Fehlentwicklung der politischen Lenkungsfunktion im Bildungssektor der vergangenen Jahrzehnte, die dringender Korrektur bedarf.  Beständige finanzielle Anreize und vor allem die dauerhafte gesellschaftliche Wertschätzung für eine Ausbildung im Handwerk müssen mehr in den Fokus rücken.

 

 

 

Parallel sollte die Beliebigkeit der im Gießkannenprinzip angebotener quasi kostenloser Studienplätze hinterfragt werden und ganz klare Prioritäten gesetzt werden.

 

 

 

Wohin wollen wir denn überhaupt als Gesellschaft?

 

Und wo ist der gesellschaftliche Leidensdruck aktuell und in den kommenden Jahren am größten?

 

  

 

Schwerpunktrichtungen müssen hier dringend zielgerichtet sowohl inhaltlich als auch in den Rahmenbedingungen massiv gefördert werden!  

 

 

Dazu zählen m.E. :

 

- Lehramtsstudien (Wir brauchen LehrerInnen und pädagogische Fachkräfte!)

 

- medizinische Studienrichtungen (Wir brauchen ärztliches Fachpersonal!)

 

- die MINT-Fächer & technische Studienrichtungen

 

 

 

 

 

Gleichzeitig halten wir massive staatliche Programme zur Unterstützung ausbildender kleiner und mittlerer Betriebe gerade im Handwerk, aber auch in der Pflege für unerlässlich. Ohne bürokratische Hürden, einfach zu beantragen und zügige Auszahlung!  

 

 

 

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PS1: Wir haben dazu eine Umfrage in unserer AusbildungsCommunity auf Facebook durchgeführt.

 

 

Hier einige Auszüge aus den Statements:

 

 

 

„Wenn der oder die Ausgebildete dann im Anschluss an die drei Jahre Ausbildung auch im Ausbildungsbetrieb bleibt, dann profitieren beide. Geht er oder sie dann z.B. in die Industrie in eine andere Sparte, dann hat der Betrieb und die Gesellschaft nichts davon. Das Handwerk darf ausbilden und andere sahnen dann ab. Ist das gerecht? Daher können und wollen kleinere Betriebe auch nicht mehr ausbilden.“

 

 

 

„Der Betrieb profitiert ja auch von einer günstigen Arbeitskraft. Und wenn studieren zu viel kostet, wird nur noch die Elite studieren, was unsere Arm/Reich Schere noch weiter fördern wird.“

 

 

 

„Nicht korrekt finde ich, das der mit dem abgeschlossenes Studium gehaltstechnisch trotz dem fehlender Praxis dem Azubi bessergestellt ist.“

 

 

 

„Es gibt zunehmend auch privat finanzierte Studienplätze. Diese kosten Studiengebühren. Um Bildungschancen nicht noch mehr als schon jetzt vom Einkommen oder Vermögen abhängig zu machen, sollten Studienplätze staatlich finanziert sein.“

 

 

 

PS 2: Danke für Inspiration und den wertvollen Ansatz an Corinna Haas.